Aktuell lassen Arbeitgeber im Hinblick auf das Gehalt erst sehr spät die Katze aus dem Sack – das zeigt eine aktuelle Umfrage von softgarden, an der 4.145 Bewerber teilgenommen haben. Zahlreiche Jobkandidaten werden aktuell künstlich zu lange im Bewerbungsverfahren festgehalten, obwohl Gehaltswunsch und -angebot nicht zueinander passen. Arbeitgeber verbrennen so unnötige Ressourcen und schädigen ihr Image.
Mehrheit möchte Gehaltstransparenz
Im Zuge der New Work-Debatte wird immer wieder die Forderung nach Gehaltstransparenz im Unternehmen erhoben. Einige Unternehmen haben ihre Gehaltsstruktur transparent gemacht – und öffentlich darüber gesprochen. Die Mitarbeiter dort wissen, was ihre Kollegen verdienen, im Gegenzug liegen ihre eigenen Gehälter ebenfalls offen. Wie stehen Bewerber dazu? 50,6 % der Befragten finden das gut, 28,9 % schlecht. 20,5 % haben dazu keine Meinung.
Wunsch nach Transparenz im Bewerbungsprozess
Auch im Bewerbungsprozess zeigt sich der Wunsch nach Transparenz: 31,3 % der Bewerber würden gerne schon in der Stellenanzeige über das Gehalt informiert werden. In der Praxis erhalten jedoch nur 9,7 % der Bewerber diese Information zu solch einem frühen Zeitpunkt. Mehr als jeder fünfte Bewerber erfährt aktuell sogar erst nach dem ersten Vorstellungsgespräch, was er verdienen würde. Bei Bewerbern mit Hochschulabschluss ist der Anteil derjenigen, die sich Angaben zum Gehalt schon in der Stellenanzeige wünschen, mit 40,2 % besonders groß.
Informationsgefälle als ungerecht empfunden
39,8 % finden es „nicht in Ordnung“, dass Unternehmen einen Gehaltswunsch von den Bewerbern einfordern, obwohl sie selbst nicht in ihren Stellenanzeigen preisgeben, wie viel diese Bewerber verdienen würden. Für Bewerber ist die Nennung des Gehaltswunschs „ins Blaue“ mit einseitigen Risiken verbunden: 38,7 % der Bewerber haben sich schon einmal durch einen zu hohen Gehaltswunsch ins „Aus“ befördert, 44,3 % der Kandidaten einen zu niedrigen Gehaltswunsch geäußert und im Nachhinein festgestellt, dass für sie mehr „drin“ gewesen wäre.
Negative Erlebnisse in Bewerbungsverfahren
Individuelle Bewerberberichte, die in der Umfrage erhoben wurden, zeigen: Arbeitgeber holen Bewerber aktuell selbst dann in den Prozess, wenn das Gehaltsangebot nicht passt. Aber die Verschleierungstaktik geht nicht auf: „Ich habe einmal trotz meines angegebenen Gehaltswunsches den gesamten Recruitingprozess eines Unternehmens durchlaufen und anschließend ein um ca. 25 % geringeres Gehalt angeboten bekommen. Das war sehr ärgerlich, denn den Zeitaufwand hätte man sich beidseitig sparen können“, berichtet ein Umfrageteilnehmer.
Gehaltsangebot früher kommunizieren
Die Umfrage zeigt die Fragwürdigkeit der bestehenden Praxis, das Gehaltsangebot erst zu einem späten Zeitpunkt im Bewerbungsverfahren offenzulegen. „Arbeitgeber sollten nach Möglichkeit schon in ihren Stellenanzeigen angeben, was Bewerber gehaltlich in dem ausgeschriebenen Job erwarten dürfen,“ sagt softgarden-Geschäftsführer Mathias Heese: „Diese Offenheit führt zu Pluspunkten beim Arbeitgeberimage und wird zudem durch eine bessere Sichtbarkeit der Anzeige bei Google belohnt.“
Mehr Gehaltstransparenz wagen: zehn Tipps für Arbeitgeber
softgarden gibt in der ausführlichen Auswertung der Umfrage Arbeitgebern zehn Tipps für mehr Gehaltstransparenz. Die gesamte Studie steht als Whitepaper zum kostenlosen Download bei softgarden bereit.
Weitere Informationen zu softgarden sind im Lösungskatalog verfügbar.