Personio-Umfrage: Gefahr durch “Quiet Quitting” nimmt zu

Die Unzufriedenheit unter den Beschäftigten in kleinen und mittelständischen deutschen Unternehmen nimmt zu: 37 Prozent geben an, in ihrem Job unglücklich zu sein, und 46 Prozent stellen fest, dass ineffiziente Prozesse sie in ihrer Arbeit blockieren. Weitere 49 Prozent der Befragten müssen sogar eingestehen, dass sich ihre Unzufriedenheit unmittelbar auf ihre Beziehung zu Kund:innen und Kolleg:innen auswirkt. Die Folge ist, dass gut jede:r Dritte plant, sich in den kommenden sechs bis zwölf Monaten nach einem neuen Job umzusehen. Das sind die Ergebnisse der jüngsten Umfrage von Personio.

Quiet Quitting – das stille Kündigen – bedeutet, dass Arbeitnehmende nur noch das Nötigste in ihrem Job tun, jedoch keine zusätzliche Zeit oder Energie mehr für weitere Aufgaben aufwenden. Das Problem: Während einige ihren Unmut deutlich zum Ausdruck bringen, brodelt es bei vielen Unzufriedenen im Stillen. Hinzu kommt, dass in der aktuellen Situation der Druck auf die deutschen Arbeitnehmer:innen wächst: Zwischen Preisexplosionen, einem erhöhten Arbeitsaufkommen und der Ungewissheit, wie es ihr Unternehmen durch die drohende Rezession schafft, ist gerade jetzt die Unterstützung der Arbeitgebenden gefragt. 67 Prozent der Befragten haben Sorge, schon bald ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten zu können, während hingegen nur 54 Prozent darauf vertrauen, dass ihr Unternehmen auch während einer Rezession noch in die Mitarbeitenden investiert.

Wenn Engagement, Einsatzbereitschaft und Motivation gleichermaßen innerhalb der Belegschaft abnehmen, müssen Arbeitgebende – insbesondere aufgrund der angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt – aktiv werden. Die gute Nachricht: Unternehmen können dem Trend hin zum Quiet Quitting entgegensteuern. Verbesserungsbedarf sehen die Mitarbeitenden insbesondere bei der internen Mitarbeiterkommunikation (32 Prozent), gefolgt von Work-Life-Balance (30 Prozent). 23 Prozent wünschen sich mehr Zeit und Ressourcen zur Erledigung ihrer Aufgaben. Ein weiterer belastender Faktor für die Befragten ist die mangelnde Prozesseffizienz – hier sehen 46 Prozent der Mitarbeitenden und 55 Prozent der HR-Verantwortlichen deutlichen Verbesserungsbedarf. Beide Gruppen geben an, dass sie dieser Umstand in ihrer Produktivität einschränkt, was wiederum Auswirkungen auf Motivation und Mitarbeiterzufriedenheit hat.

„Um die Employee Experience zu verbessern, muss man Mitarbeitende nicht nur als Arbeitnehmer:innen, sondern als individuelle Personen betrachten. Wenn sich jemand im Unternehmen nicht wertgeschätzt fühlt, wird sich diese Person im Gegenzug nicht wie gewünscht engagieren. Diese Negativspirale lässt sich verhindern“, meint Cassandra Hoermann, Head of People Experience bei Personio. „Für Unternehmen ist es deshalb wichtig, Raum zu schaffen für Kommunikation, Entwicklungsmöglichkeiten zu verbessern und den Mitarbeiter:innen zu helfen, einen nachhaltigen Sinn in ihrer Arbeit und Karriere zu finden. Denn eine schlechte Employee Experience kann sich negativ auf die Produktivität und damit den betrieblichen Erfolg auswirken. Und das wiederum könnte dazu führen, dass ein Unternehmen vom Wettbewerb abgehängt wird.“

Die vollständige Studie kann hier abgerufen werden. Für die Umfrage hat Censuswide im Auftrag von Personio 1.000 Arbeitnehmer:innen und 503 Personaler:innen aus dem deutschen Mittelstand im Zeitraum zwischen 26. August und 5. September 2022 befragt.

Weitere Informationen zu Personio sind im Lösungskatalog verfügbar.