Interviewgast in dieser Folge aus der Reihe „Initiative Cloud Services Made in Germany im Gespräch“ ist Udo Thermer, Geschäftsführer der Firma byon.
Frage: Sie haben sich als Lösungspartner an der Initiative Cloud Services Made in Germany beteiligt. Welche Cloud Services bieten Sie an?
Thermer: byon bietet eine virtuelle Telefonanlage aus der Cloud an. Das Besondere ist, dass bei uns jedes Unternehmen seine eigene Anlage erhält, das erhöht aus unserer Sicht den Schutz der Unternehmensdaten und ist ein in sich abgeschlossenes System. Dieses ist beliebig um Ports erweiterbar und richtet sich nach den aktuellen Bedürfnissen des Unternehmens. Will ich wachsen? Dann buche ich Ports dazu. Bereits seit 15 Jahren betreiben wir eine virtuelle ACD – eine Multichannel Contact Center Lösunge – in der Cloud. Auch hier bewährt sich, dass die Lösung in der Cloud zentral verwaltet und gemanaged wird – inkl. Softwarewartung und Updates und somit keine administrativen und supportintensiven Aufwendungen für den Endkunden entstehen. Die Server auf denen wir unsere Lösung hosten sind mehrfach georedundant und hochverfügbar abgesichert und werden in deutschen Rechenzentren betrieben. Darüber hinaus bieten wir im IT- Bereich Managed SDWAN, Managed SBC, Managed Firewall und weitere Lösungen an.
Frage: Warum sollte sich ein Anwender nach Cloud Services „Made in Germany“ umschauen?
Thermer: Es wird viel auf dem ITK-Markt angeboten, und für Kunden ist es teilweise schwierig zu ersehen, nach welchen Datenschutzrichtlinien die Dienste arbeiten. Ein Hinweis für Kunden ist aus unserer Sicht durchaus sinnvoll. Zum einen die Transparenz, welche Datenschutzrichtlinien und Gesetzgebungen dem Cloud-Dienst zugrunde liegen, zum anderen wie auch die Cloud gegen Ausfall und Angriffe abgesichert ist.
Frage: In einer Befragung vor einiger Zeit bezeichnete ein Fünftel der Befragten die Idee einer „German Cloud“ als „Quatsch“. Wie stehen Sie zu dieser Aussage?
Thermer: Was wir begrüßen würden, wäre eine Initiative hin zu einer europäischen Lösung, die sich auch an der DSGVO orientiert und somit interessant ist für Unternehmen, die sagen, sie möchten bewusst diesen sicheren Schutz nach geprüftem Standard. Unternehmen, die den Schutz personenbezogener Daten ausdrücklich wünschen. Die deshalb auch dem Standort Europa den Vorzug geben. Wenn wir diese Idee stärken, auch mit Initiativen wie „Cloud Services Made in Germany“ dann kann aus den zunächst einengend wirkenden DSGVO Standards und Richtlinien auch etwas entstehen, was nicht nur hemmend ist, sondern eine riesige Chance – auch wirtschaftlich – bietet. Der bewusste Umgang mit Daten wird immer wichtiger werden.
Frage: Welche Prognose stellen Sie für die zukünftige Entwicklung des Themas Cloud Computing in Deutschland auf?
Thermer: Für uns ist auf die nächsten 10 Jahre betrachtet die Cloud-Strategie eine Strategie, die zum Standard avancieren wird. Wir beobachten eine deutliche Zunahme der Nachfrage an Cloud-Lösungen und Produkten. Mittlerweile ist jede 5. Ausschreibung, die wir bearbeiten aus dem öffentlichen Bereich, eine cloudbasierte Lösung. Wenn Kunden sich nicht sofort für eine Cloud-Lösung entscheiden liegt das meist an noch laufenden Verträgen von bestehenden TK Anlagen oder an technischen Hemmnissen in der Infrastruktur des Kunden. Cloud-Anbieter sind bereits heute in der Lage die geforderten Sicherheitsaspekte abzubilden.
Lösungen müssen kontinuierlich weiterentwickelt werden, da sie immer intensiveren Sicherheitsanforderungen aber auch zunehmenden Bedrohungslagen durch Cyberkriminalität standhalten müssen – die Anbieter, die an dieser Stelle nicht investieren und weiterentwickeln, werden langfristig ihre Daseinsberechtigung verlieren.
Weitere Informationen zu byon stehen im Lösungskatalog zur Verfügung.
Eine Sammlung von Interviews mit Vertretern der an der Initiative Cloud Services Made in Germany beteiligten Unternehmen ist in der Rubrik Schriftenreihe verfügbar.