Initiative Cloud Services Made in Germany im Gespräch: Ralf Krenzin, Uptime IT

Gesprächspartner in dieser Folge aus der Reihe „Initiative Cloud Services Made in Germany“ ist Ralf Krenzin, Leiter Unternehmenskommunikation bei der Uptime Informations-Technologie GmbH (kurz Uptime IT).

Frage: Sie haben sich als Lösungspartner an der Initiative Cloud Services Made in Germany beteiligt. Welche Cloud Services bieten Sie an?

Krenzin: Als Hosting-Anbieter bietet Uptime IT seinen Kunden mit der Uptime Cloud die Möglichkeit, ihre Workloads in einer hochverfügbaren Umgebung selbst oder mit unserer Unterstützung zu betreiben.

Uptime IT ist ein unabhängiges, deutsches Unternehmen. Unsere Systeme befinden sich an zwei Rechenzentrumsstandorten in Hamburg und laufen ausnahmslos auf Hardware von weltmarktführenden Unternehmen.

Die zentralen Leistungen lassen sich wie folgt beschreiben:

  • Uptime Cloud: Auf VMware basierendes Software Defined Data Center in einem Highend Rechenzentrum, umfassend zertifiziert
  • Managed Hosting
  • Managed Kubernetes: Individuelle Kubernetes-Umgebungen, gemäß Kundenanforderungen entsprechend betriebsfertig eingerichtet und gemanaged
  • Infrastructure as a Service (IaaS): Private- und Hybrid Cloud Lösungen
  • Projektbegleitende und projektübergreifende Beratung
  • Notfallvorsorge: Professionelles Backup, Katastrophenvorsorge dank Standortredundanz
  • Vollständige Auditfähigkeit und Prüfbarkeit

Unsere Verträge sind allesamt nach deutschem Recht. Uptime IT ist ein inhabergeführtes Unternehmen mit Sitz in Hamburg. Das Unternehmen mit seinen Rechenzentren ist nach ISAE 3402, Typ 2, erfolgreich geprüft und nach den Standards ISO 27001, ISO 20000 und ISO 9001 umfassend zertifiziert. Diese Nachweise machen die Qualität und Sicherheit von Uptime IT für Kunden messbar und definieren einen verbindlichen Rahmen für unsere Leistungen.

Frage: Warum sollte sich ein Anwender nach Cloud Services „Made in Germany“ umschauen?

Krenzin: Dafür gibt es mindestens vier Argumente:

  1. Rechtlich einwandfreies und sicheres Hosting auf Basis deutscher Gesetze
  2. Persönlicher, partnerschaftlicher Service
  3. Vertragsseitig eine einfache Zusammenarbeit durch den gleichen Rechtsraum
  4. Auf der Arbeitsebene: gleiche Zeitzone für SLAs. Trotz Globalisierung ist die Zusammenarbeit in Landessprache für viele immer noch am einfachsten.

Einige weiterführende Gedanken dazu: Die zentrale Frage ist, welche Art Daten in der Cloud liegen sollen? Sind es personenbezogene Daten, sind es Firmeninterna oder sogar -geheimnisse? Da diese Fragen meistens mit Ja beantwortet werden, müssen sich deutsche Unternehmen für einen deutschen Cloud-Anbieter entscheiden. Fast immer sind Daten personenbezogen, so dass zwingend das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) sowie die DSGVO einzuhalten sind. Als deutsches Unternehmen beachten wir vollständig die deutschen Gesetze und Datenschutzbedingungen. Uptime IT unterliegt in keinerlei Form Anweisungen ausländischer Unternehmen oder Regierungen. Damit halten wir rechtliche Risiken von unseren Kunden fern.

Darüber hinaus vereinfacht ein Anbieter aus dem eigenen Rechtsraum das komplette Vertragsverhältnis. Verträge und Rechnungen sind nach deutschem Recht gestaltet. In Hinblick auf SLAs gibt es keine Probleme mit unterschiedlichen Zeitzonen. Und ganz generell gesprochen: Auch im globalen Zeitalter ist die Kommunikation in Landessprache für viele Menschen noch am einfachsten. Davon profitieren insbesondere mittelständische Unternehmen. Sie haben mit uns einen starken Partner an der Seite. Für sie gibt es keinen besseren Weg in die Cloud als über Cloud Services Made in Germany.

Frage: In einer Befragung vor einiger Zeit bezeichnete ein Fünftel der Befragten die Idee einer „German Cloud“ als „Quatsch“. Wie stehen Sie zu dieser Aussage?

Krenzin: Das heißt erst einmal, dass 80 % berechtigterweise die Vorteile deutscher Cloud-Anbieter erkannt haben: datenschutzrechtlich einwandfreies und vertrauliches Cloud Computing.

Cloud Services Made in Germany ist eine schon langjährig etablierte Initiative, die zum Bewusstsein für Datenschutz beigetragen hat. Und für Uptime IT kann ich sagen: Unsere Zertifizierungen zeigen, dass wir uns bewusst sind, wie wichtig ein strukturiertes, prozessuales Arbeiten für einen sensiblen Bereich wie Cloud Services ist. Dann wird höchste Sicherheit planbar.

Jeder Geschäftsführer muss sicherstellen, dass die Daten, die er außer Haus gibt, auf Basis der für sein Unternehmen geltenden Gesetze verarbeitet werden. Das ist sein Verantwortungsbereich. Im Zweifel hat er dafür geradezustehen. Hier ist die Wahl eines Anbieters in der „German Cloud“ eine Maßnahme, sich selbst vor persönlicher Haftung abzusichern.

In Deutschland gibt es hohe regulatorische Anforderungen, wie mit personenbezogenen Daten umzugehen ist. Die DSGVO mag bis in die USA durchgedrungen sein, aber die weiterhin existierenden jeweiligen auf EU Recht aufsetzenden nationalen Gesetze fallen in der Betrachtung oft hinten runter. Dazu kommen häufig branchenspezifische Regularien, die Unternehmen einhalten müssen, um am Markt teilnehmen zu können.

Abkommen wie Safe Harbour oder Privacy Shield sind aus guten Gründen vom EuGH für nichtig erklärt worden. Über den Cloud Act haben US-Behörden noch immer ohne richterlichen Beschluss Einsicht auf Server von US-amerikanischen Unternehmen, egal wo sie auf der Welt stehen. Damit steht das Hosting bei US-amerikanischen Cloud-Anbietern im Widerspruch zur europäischen DSGVO. Daher glaube ich fest, dass wir mit der „German Cloud“ auf dem richtigen Weg sind.

Frage: Welche Prognose stellen Sie für die zukünftige Entwicklung des Themas Cloud Computing in Deutschland auf?

Krenzin: Cloud Computing ist ja mittlerweile nichts Neues mehr. Moderne Geschäftsideen kommen ohne Cloud nicht mehr aus. Durch Cloud Computing sinkt für Unternehmen der TCO deutlich, da ein Projekt des Kunden z.B. nicht mehr Personal für Betrieb und Wartung von Hardware benötigt und man sich die Kosten von Miete, Strom etc. sparen kann.

Moderne Geschäftsmodelle, Modern Apps und ein räumlich flexibles Arbeiten erfordern Cloud-Services. Wer dazu auch Hochverfügbarkeit und Katastrophenschutz für sich ökonomisch sinnvoll realisieren will, kommt an Hosting-Spezialisten wie Uptime IT kaum vorbei. Wer auf zuverlässige inländische Anbieter achtet, hat viele Vorteile.

Auf der anderen Seite bleibt natürlich die diffuse Angst vor Datenverlust, Spionage und ähnlichem. Jeder verantwortungsvolle Dienstleister betreibt daher einen erheblichen Aufwand, die technischen Risiken zu minimieren. On-Premise-Hosting ist per se nicht technisch sicherer.

Als deutscher Mittelstand hat man bei einem lokalen Cloud-Anbieter den weiteren Vorteil, als geschätzter Geschäftspartner individuell betreut zu werden. Das macht sich in besonderen Zeiten vorteilhaft bemerkbar, beispielsweise als aufgrund der Corona-Krise Unternehmen wichtige Digitalisierungsmaßnahmen sehr schnell realisieren mussten.

Weitere Informationen zu Uptime IT stehen im Lösungskatalog zur Verfügung.

Eine Sammlung von Interviews mit Vertretern der an der Initiative Cloud Services Made in Germany beteiligten Unternehmen ist in der Rubrik Schriftenreihe verfügbar.